“Erwartungen werden nicht erfüllt”: Die Türkei will die Nato-Mitgliedschaft weiter blockieren

“Erwartungen werden nicht erfüllt” Die Türkei will die Nato-Mitgliedschaft weiter blockieren

16.06.2022, 01:13 Uhr

Beim Nato-Gipfel Ende Juni sollen bereits die Beitrittskandidaten Schwedens und Finnlands als „eingeladene Parteien“ teilgenommen haben. Das ist der Plan. Aber daraus wird nichts. Ankara will an seinem Veto festhalten und fordert unter anderem Zusagen zur Zusammenarbeit in der Rüstungsindustrie.

Im Streit um den geplanten Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands hat die Türkei wenig Hoffnung, ihre Blockade bald aufzugeben. Nach einem Telefonat zwischen Präsident Recep Tayyip Erdogan und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg gab das türkische Kommunikationsministerium bekannt, dass Ankara schriftliche Zusagen zu einem „Paradigmenwechsel“ zwischen den beiden Ländern, zur „Bekämpfung des Terrorismus“ und zur Zusammenarbeit fordert die Rüstungsindustrie. . Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu sagte Außenminister Mevlut Cavusoglu, die von Schweden und Finnland übermittelten Dokumente seien weit davon entfernt, die Erwartungen der Türkei zu erfüllen.

Vor allem Schweden hatte zuvor Zugeständnisse angekündigt. Laut Stoltenberg vom Montag hat das Land bereits damit begonnen, seine Anti-Terror-Gesetzgebung zu ändern. Es soll auch sicherstellen, dass der Rechtsrahmen für Waffenexporte Schwedens zukünftigen Status als NATO-Mitglied mit neuen Verpflichtungen gegenüber Verbündeten widerspiegelt.

Schweden und Finnland haben Mitte Mai den Beitritt zum Verteidigungsbündnis beantragt. Bisher blockiert die Türkei jedoch das Aufnahmeverfahren und begründet ihre Position mit der angeblichen Unterstützung Finnlands und Schwedens für „terroristische Organisationen“ wie die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und die kurdische Kurdenmiliz YPG.

Wann das Problem gelöst war, konnte Stoltenberg nicht genau sagen. Wir suchen nach Wegen, um so schnell wie möglich eine Lösung zu finden. Ursprünglich war geplant, die sogenannten Beitrittsprotokolle noch vor dem Nato-Gipfel Ende Juni in Madrid zu unterzeichnen. Damals hätten Schweden und Finnland als „eingeladene Parteien“ an dem Gipfeltreffen teilnehmen können und vor dem Beitritt wäre nur noch die Ratifizierung der Protokolle geblieben.

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