Melnyk bei „Maybrit Illner“: „Ich möchte der Bundeskanzlerin persönlich danken: Deutschland hat das Eis gebrochen“

Die Reise der Bundeskanzlerin in die ukrainische Hauptstadt war sehr knapp, aber das erwartete Signal für die Ukraine könnte jetzt stärker sein. Gemeinsam mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi konnte Olaf Scholz in Kiew seine Unterstützung für den sofortigen Status als EU-Kandidat zusichern. Ein historischer erster Schritt, dem Taten folgen sollten.

Scholz wollte den nun starken Eindruck des Aufschiebers zerstreuen, als er neben seinen europäischen Kollegen in Kiew auftrat. Maybrit Illner zog am Donnerstagabend mit ihren Gästen Bilanz ihres ZDF-Talks. Verlässt Scholz wirklich seinen zögerlichen Kurs?

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Der Titel des Programms “Reise nach Kiew: Warme Worte oder echte Hilfe?” Skepsis angekündigt. Ralf Stegner (SPD), Roderich Kiesewetter (CDU), der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk sowie die Journalistinnen Katja Gloger und Anne Gellinek diskutierten über die Studie.

„Worte geben uns Hoffnung“

Melnyk zeigte sich erfreut über den Besuch der Kanzlerin bei Illner. Der umstrittene Botschafter hingegen, der in den vergangenen Monaten munter verbal über das Tor redete, gab sich ungewohnt kleinlaut. „Es war ein wichtiger Besuch für die Ukraine. Vielleicht auch für Scholz selbst, der sich ein Bild von den Verwüstungen machen konnte. Die Worte, die wir in Kiew gehört haben, machen uns auf jeden Fall etwas Hoffnung.“

Der ukrainische Botschafter Andriy Melnyk war ungewöhnlich sanftmütig

Quelle: ZDF / Svea Pietschmann

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Die EU-Mitgliedschaft sei kein Geschenk für die Ukraine, betonte er. Man will nicht als Bittsteller auftreten, aber man hat auch viel zu bieten. „Kein Land hat mehr von der Erweiterung im Osten der EU profitiert als Deutschland“, sagte Melnyk. Sie ist sich aber auch bewusst, dass der Beitritt eines Kandidaten zur EU die Einstimmigkeit aller EU-Staaten erfordert.

Und trotz erneuter Kritik an Deutschlands schwächelnder Rüstung wandte sich Melnyk auf dem Programm direkt an Scholz: „Ich möchte mich persönlich bei der Bundeskanzlerin bedanken. Deutschland hat das Eis gebrochen“, sagte er und bezog sich dabei vor allem auf die Lieferung des modernen Flugabwehrsystems Iris -T aus deutscher Fertigung. “Es ist eine historische Chance für Deutschland, von heute bis heute viel mehr zu tun.”

Stegner war sichtlich verärgert

“Mit diesem Besuch haben sie versucht, ihn freizulassen. Das ist nicht irgendein Europäer, sondern die drei Gründungsmitglieder. Drei große und wichtige EU-Staaten“, sagte Anne Gellinek: „Es wird wohl mehr als ein Jahrzehnt dauern, bis die Ukraine aufgenommen wird.

Gäste bei „Maybrit Illner“ (von links): Katja Gloger, Ralf Stegner, Maybrit Illner, Andrij Melnyk, Roderich Kiesewetter Switch: Anne Gellinek

Quelle: ZDF / Svea Pietschmann

Der Besuch von Scholz und seinen Amtskollegen sei ein „starkes europäisches Signal“, waren sich Ralf Stegner und Roderich Kiesewetter einig. Die Zusagen der Kanzlerin für die Ukraine gingen dem CDU-Politiker jedoch nicht weit genug. „Er muss sein Handeln deutlicher erklären“, forderte Kiesewetter. „Ich hätte gerne klarere Worte zur breiteren Rüstungsunterstützung.“ Deutschland kann mehr und schneller bieten und hat im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zu wenig getan.

Stegner war sichtlich verärgert. Er wollte die ständige Kritik der Opposition nicht hinnehmen und forderte, die Hilfe in der Ukraine nicht ständig auf Waffenlieferungen zu beschränken. Finanzielle, humanitäre und politische Unterstützung sowie diplomatische Fortschritte werden allzu oft ignoriert. “Es muss auch Initiativen geben, die versuchen, diesen Krieg zu beenden.”

“Das ist eklatant”

Vehement verteidigte er den Vorwurf der Union, Scholz verfolge womöglich eine zweite Russland-Agenda. „Das ist krass, weil dahinter ein Vorwurf des Landesverrats steckt“, kritisierte Stegner. „Natürlich erledigen wir nicht automatisch alles Notwendige. Aber wir zweifeln auch nicht daran. Wir brauchen Intelligenz und Umsicht“, sagt Stegner.

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Militärhistoriker in der Ukraine

Auch die Russland-Expertin Katja Gloger lobte die Botschaft des Scholz-Besuchs: “Heute hat die Ukraine eine europäische Perspektive bekommen und damit eine wirtschaftliche und politische Zukunftsperspektive.” Putin könne dies nur als “große Niederlage” interpretieren, doch Gloger forderte, sie beizubehalten. die Kommunikationskanäle mit dem Kreml werden geöffnet.

Für den späteren Kriegsverlauf stellte er eine unangenehme Prognose auf: „Wenn wir davon ausgehen, dass Putin einen Krieg gegen die Ukraine, aber auch einen Krieg gegen den Westen auf ukrainischem Territorium führt, müssen wir uns langfristig darauf einstellen .“ Die Ukraine muss sich in eine gute Verhandlungsposition bringen, obwohl sie jetzt zunehmend in die Defensive gerät, weshalb Einigkeit so wichtig ist.

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Gloger ist zuversichtlich, dass ein weiteres Zögern schwerwiegende Folgen für den Westen haben könnte: „Russland schafft jeden Tag Fakten, das ist das Beängstigende. Die Russifizierung der besetzten Gebiete ist im Gange. Putin wird sein Bestes tun, um uns an unseren Schwächen zu treffen. In unserem wirtschaftlichen Wohlergehen, in unserer Uneinigkeit, in unseren demokratischen Verfahren“.

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