Er verhängte Büropflicht: Musk hasst Homeoffice, „aber Tesla wird auch aufmachen müssen“ That’s My 20 Minutes

Aktualisiert am 3. Juni 2022, 08:42 Uhr

Elon Musk droht Mitarbeitern, die weniger als 40 Stunden pro Woche im Büro arbeiten, mit der Entlassung. Doch der Trend gehe in eine andere Richtung, sagt ein Personalexperte.

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Tesla-Chef Elon Musk forderte seine Mitarbeiter in einer internen E-Mail auf, ins Büro zurückzukehren.

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„Jeder bei Tesla muss mindestens 40 Stunden pro Woche im Büro verbringen“, sagte Musk.

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In der Tech-Branche steht Musk mit seiner Abneigung dagegen, von zu Hause aus zu arbeiten, fast alleine da.

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Elon Musk hat seine Mitarbeiter aufgefordert, ins Büro zurückzukehren – wer mindestens 40 Stunden pro Woche nicht im Amt war, hat wohl gekündigt. Je höher die Position der Mitarbeiter, desto sichtbarer solle ihre Präsenz sein, fordert der Tesla-Chef in einer internen E-Mail an seine Mitarbeiter.

Musk hasst nicht nur Homeoffice

In der Tech-Branche ist Musk fast der Einzige, der sein Homeoffice hasst. In der Finanzbranche hingegen sprachen sich andere gegen Homeoffice aus. Über David Solomon, CEO von Goldman Sachs, sprach er von einem “Fehler, den wir so schnell wie möglich korrigieren werden”. Und Jes Staley, der ehemalige Chef von Barclays, bezeichnete die Arbeit von zu Hause aus als „eine kurzfristige Maßnahme, die nicht nachhaltig ist“.

Auch ZKB-CEO Martin Scholl hält nichts von Homeoffice. Er ist überzeugt, dass die Loyalität zum Unternehmen im Homeoffice abnimmt. In zwei Jahren werde niemand mehr von Homeoffice sprechen, weil alle wieder ins Büro wollen, sagte er im Gespräch mit der Neuen Zürcher Zeitung.

„Viele Fachkräfte, die Tesla braucht, werden Home Office fordern“

20 Minuten lang fragte Personalexpertin Eva Fankhauser, was sie von den Äußerungen von Elon Musk halte. Sie glaubt, dass Tesla früher oder später im Homeoffice aufmachen muss.

„Viele Fachkräfte, die Tesla braucht, werden sich für Homeoffice bewerben“, sagt die Personalexpertin und Arbeitspsychologin Eva Fankhauser der Agentur Bära Services im 20-minütigen Interview.

Privat / Carry / Eva Fankhauser

Elon Musk fordert, dass Tesla-Mitarbeiter mindestens 40 Stunden pro Woche im Büro sind. Da? Ich kenne Musk nicht persönlich, aber die Arbeit von zu Hause aus macht einigen Führungskräften immer noch Angst. Viele haben Angst, die Kontrolle über ihre Mitarbeiter zu verlieren oder denken, dass sie zu Hause nicht effizient arbeiten. Das Homeoffice braucht gegenseitiges Vertrauen, offene Kommunikation und gute Abstimmung, das kann nicht jeder. Möglich ist auch, dass das Homeoffice bei Tesla außer Kontrolle geriet und Musk den Tarif einfach neu bekannt geben wollte.

Gibt es jetzt eine breite Anti-Arbeitsbewegung von zu Hause aus?Ich glaube nicht. Denn der Trend geht in eine andere Richtung: Die Arbeit wird mobiler und ortsunabhängiger, aber nicht alle Unternehmen sind dafür bereit. Über kurz oder lang wird aber auch Tesla gezwungen sein, sein Homeoffice zu öffnen. Die Fachkräfte, die Tesla braucht, sind bereits rar und viele von ihnen müssen von zu Hause aus arbeiten.

Erwarten Sie ähnliche Massnahmen von Schweizer Unternehmen?, Martin Scholl, scheidender CEO der ZKB, äußerte sich ähnlich: Homeoffice ist für die Bank uninteressant und wird wieder verschwinden. Doch genau das Gegenteil ist wahrscheinlich: Der Ort, an dem man arbeitet, wird immer unwichtiger. Stattdessen zählt die Leistung. Daher werden Arbeitsmodelle flexibler, und das Home Office wird weiterhin dazugehören.

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