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Erstellt: 10.06.2022, 09:51
Von: Linus Prien, Bedrettin Bölükbasi
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Gibt es eine Einigung im Nato-Streit? Die Konfliktparteien: die Türkei einerseits und andere Nato-Staaten andererseits. I: Finnland und Schweden. Der Newsticker.
- Türkei verzichtet nicht auf Nato-Streit: Ankara hat seine Forderungen an die skandinavischen Länder bekräftigt.
- Stoltenberg optimistisch in die Türkei: Nato-Generalsekretär ist zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden werden kann.
- Experte warnt vor Putins “Sieg”: Heusgen warnt davor, dass die Haltung der Türkei zum Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens Putin triumphieren lassen könnte.
Update vom 9. Juni, 9.30 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wirft Schweden und Finnland erneut vor, Mitglieder der international anerkannten Terrororganisation PKK in ihren Parlamenten zu haben. Deshalb wolle die Türkei diesen Ländern keinen Nato-Beitritt erlauben, sagte er Ankara bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro. „Freunde, zuallererst müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass die Nato eine Sicherheitsorganisation ist“, sagte Erdogan. Die NATO ist keine Organisation zur Unterstützung terroristischer Gruppen.
Der türkische Präsident bekräftigte, dass die Türkei nicht von ihrer Position abweichen werde: „Solange sie Terroristen in ihren Parlamenten haben, solange es Demonstrationen dieser Terrororganisation mit Plakaten von Führern auf den Straßen von Stockholm gibt, solange das der Fall ist Fall. die unter dem Deckmantel der schwedischen Polizei gemacht wurden, und während das schwedische Staatsfernsehen Berichte mit Führern terroristischer Organisationen sendet, können wir ihnen nicht sagen, dass sie „weitermachen“ oder „der NATO beitreten“ sollen. Eine ähnliche Situation sieht die Türkei auch in Finnland.
Ende Mai veröffentlichte der öffentlich-rechtliche schwedische Sender SVT ein Interview mit Salih Muslim, dem Vorsitzenden der nordsyrischen Partei PYD, die als politischer Arm der YPG gilt. Die Türkei betrachtet sowohl die PYD als auch die YPG als syrische Ableger der PKK. Allerdings gilt die YPG als Verbündeter der internationalen Koalition im Kampf gegen die Terrormiliz ISIS. Mit „Terroristen im Parlament“ bezieht sich Erdogan wohl auf die kurdische Abgeordnete Amineh Kakabaveh, die sich für eine Annäherung der schwedischen Regierung an die PYD und die YPG einsetzt.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan spricht auf einer Pressekonferenz. (Archiv) © dpa / Türkische Ratspräsidentschaft
Schweden, Finnland: Türkei verzichtet nicht auf Nato-Streit – Ankara bekräftigt Forderungen
Update 7. Juni, 14.15 Uhr: Die Türkei gibt in der Debatte um den Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens nicht nach. „Die Besorgnis über die Anträge Finnlands und Schwedens auf NATO-Mitgliedschaft hält an“, sagte Fahrettin Altun, Kommunikationsdirektor des türkischen Ratsvorsitzes, gegenüber CNN Türk bei einer Veranstaltung über die Bedeutung der NATO im 21. Jahrhundert. Von den skandinavischen Ländern werden weiterhin “konkrete Schritte, konkrete Garantien” erwartet. Altun forderte „ein Ende der politischen Unterstützung des Terrors“.
Die Türkei wirft Schweden und Finnland vor, die verbotene PKK zu unterstützen, die international als Terrororganisation anerkannt ist. Hier forderte Altun auch “ein Ende der Waffenlieferungen an die PKK und die YPG”. Die YPG gilt als Verbündeter der internationalen Koalition im Kampf gegen die Terrormiliz ISIS. Die Türkei betrachtet die YPG jedoch als syrischen Ableger der PKK. Altun sagte, die Türkei werde ihre Position nicht ändern, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt würden.
Finnland und Schweden treten Nato bei: Türkei fühlt sich nicht unter “Zeitdruck”
Update vom 3. Juni, 17.09 Uhr: Ibrahim Kalin, Sprecher des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, hat bei einem Besuch in Madrid erneut über eine mögliche Nato-Mitgliedschaft Finnlands und Schwedens gesprochen. „Wir fühlen uns nicht durch das Wetter unter Druck gesetzt, wie ‚das soll der Nato-Gipfel machen‘“, sagte er laut der Nachrichtenagentur Anadolu. Es ist wichtig, dass Schweden und Finnland klar, offen, konkret und deutlich machen, wie sie gegen den Terrorismus vorgehen wollen. Der Nato-Gipfel Ende Juni in Madrid ist keine Deadline.
Schweden und Finnland treten der NATO bei – Finnland will mit Schweden “Hausaufgaben” machen
Update vom 2. Juni, 13.50 Uhr: In der Debatte um die türkische Blockade Schwedens und den NATO-Beitritt Finnlands betonte der finnische Außenminister Pekka Haavisto, den Dialog mit der Türkei fortzusetzen. „Gemeinsam mit Schweden werden wir unsere Hausaufgaben machen und uns auf die Fragen der Türkei vorbereiten“, sagte Haavisto auf einer Pressekonferenz gegenüber Euronews.
Zuvor kündigte er auch an, dass Helsinki an türkischen Rüstungen interessiert sein könnte, und bot die Möglichkeit von Waffengeschäften an. „In der Türkei gibt es Waffentechnologie, die für Finnland interessant sein könnte“, sagte Haavisto laut der britischen Financial Times. Er verwies auf „Drohnen und andere Systeme“. Er will aber nicht sagen: “Schauen wir uns erst den aktuellen Stand der Verhandlungen an.” Die Financial Times sprach von Finnlands “Charme-Offensive”, um die Türkei zur Aufhebung der Blockade zu bewegen.
Schweden und Finnland treten der Nato bei – Stoltenberg optimistisch in die Türkei: “Wir werden einen Weg nach vorne finden”
Update vom 1. Juni, 18.20 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bleibt trotz Bedenken aus der Türkei optimistisch, dass Schweden und Finnland bald in die Nato aufgenommen werden könnten. „Ich bin sicher, wir werden einen Weg nach vorne finden“, sagte Stoltenberg am Mittwoch auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Außenminister Antony Blinken. Blinken sagte: „Innerhalb der NATO besteht ein breiter Konsens über den raschen Beitritt Schwedens und Finnlands zum Bündnis.“
Schweden und Finnland in der NATO? Die Erdogan-Regierung mit neuer Klage
Update vom 1. Juni, 7.50 Uhr: Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu fordert vor den Gesprächen über den Beitritt Finnlands und Schwedens zur NATO Finnen und Schweden eine Änderung der Anti-Terror-Gesetze. Ohne die entsprechenden Gesetze zu ändern, werde sich die Position der Türkei nicht ändern, sagte Cavusoglu gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Die Türkei fordert von beiden Ländern härtere Positionen gegenüber der verbotenen PKK und der syrischen YPG, die Ankara als Ableger der PKK betrachtet. Auch die Gülen-Organisation, die die Türkei für den Putschversuch 2016 verantwortlich macht, sollte nicht geduldet werden.
„Das ist uns damals einfach aufgefallen. Wir erklären es mit Beispielen, mit Fotos, mit Videos“, sagte der Minister zum türkischen Widerstand gegen den NATO-Beitritt der skandinavischen Länder. Unter anderem dürfte Cavusoglu auf Dokumente verweisen, die Verbindungen zwischen den Insassen zeigen sollen In Gesprächen mit Anadolu erwähnte der türkische Außenminister auch die Verhandlungen mit Finnland und Schweden: „Noch während diese Verhandlungen laufen, protestieren diese Terrororganisationen gegen die Türkei.“ Cavusoglu warf den skandinavischen Ländern vor, die Aktivitäten einer von der EU klassifizierten Gruppe zuzulassen als Terrororganisation.
Cavusoglu bat auch um schriftliche Antworten in Finnland und Schweden. In schriftlichen Gesprächen mit Delegationen aus Helsinki und Stockholm wurden den Vertretern schriftliche Anfragen zugestellt und wir erwarten nun schriftliche Antworten auf türkische Anliegen. Er begründete das so: „Die Regierung könnte wechseln, eine neue Regierung könnte kommen. Du könntest sagen: “Wir wussten es nicht.” Nach dem Beitritt könnte sich ihre Position ändern. Also wollen wir alles schriftlich.“
Schweden, Finnland treten der NATO bei: Die Türkei blockiert und läuft Gefahr, Putin zu besiegen
Erstmeldung am 30. Mai: München/Stockholm – Die Türkei blockiert weiterhin Finnland und Schweden, um der NATO beizutreten. Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, sieht in einem Nato-Streit eine ernsthafte Gefahr: einen möglichen Sieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Türkische Nato-Blockade gegen Schweden, Finnland: Experte warnt vor Putins „Sieg“
Heusgen betonte die strategische Bedeutung enger Beziehungen zur Türkei für die Welt: „Wir sind sehr an einer engen Zusammenarbeit interessiert.“ Gleichzeitig räumte er aber auch erhebliche Schwierigkeiten mit Ankara ein: “Mit der Türkei ist es oft schwierig.” Heusgens Klage. “Wir müssen Ende Juni beim Nato-Gipfel in Madrid zu einem positiven Ergebnis kommen. Wenn wir scheitern, wird Putin gewinnen.”
Unabhängig von der künftigen Ausrichtung der USA sagte der Sicherheitsexperte: “Wir, die Europäer und die Deutschen, müssen auf jeden Fall mehr Verantwortung in der Welt übernehmen.” „schnell“ umgesetzt. . Ein Teil davon sind die zusätzlichen Milliarden für die Bundeswehr. Die USA sind sicherheitspolitisch nicht ersetzbar. Es ist jedoch wichtig, ein besserer Partner für die Amerikaner zu werden.
Christoph Heusgen © IMAGO
Wir brauchen zum Beispiel eine “schnelle Eingreiftruppe”, “damit wir auch in Fällen handeln können, in denen Washington außen vor bleibt”. Zur Eskalation des Konflikts in der Ukraine machte Heusgen deutlich: „Wir müssen alles tun, um Kiew zu helfen, auch durch die Lieferung schwerer Waffen. Denn auch die Ukraine verteidigt uns und …