Sport hat positive Auswirkungen auf bestimmte Zellen des Immunsystems. Beispielsweise fördert es die Langlebigkeit von CD8-T-Zellen, die an der Eliminierung von Krebszellen beteiligt sind. Das wirkt sich positiv auf Bauchspeicheldrüsenkrebs aus: Patienten, die Sport trieben, hatten nicht nur mehr CD8-T-Zellen im Tumorbereich, sondern auch eine um 50 Prozent höhere Überlebensrate.
Dass dabei der Botenstoff IL-15 eine wichtige Rolle spielt, ist seit langem bekannt. Versuche, den Botenstoff durch Infusionen zu verabreichen, scheiterten jedoch, weil er eine überschießende Entzündung verursachte. Daher wurde nach Wirkstoffen gesucht, die den IL-15-Signalweg aktivieren können, ohne Entzündungen auszulösen. Der Wirkstoff „NIZ985“ scheint dazu in der Lage zu sein: Er erhöht die Wirksamkeit der Immuntherapie und verhindert, dass sich Krebszellen vor dem Immunsystem verstecken. Nach der Behandlung mit NIZ985 stieg die Zahl der CD8-T-Zellen in Bauchspeicheldrüsenkrebs-Maustumoren um 66 Prozent. In Kombination mit Bewegung stieg ihre Zahl sogar um 175 Prozent. Dadurch verdoppelte sich die Überlebensrate von Mäusen mit fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs.
„Unsere Arbeit zeigt, dass bereits moderate Bewegung die Chancen einer erfolgreichen Immuntherapie bei therapieresistenten Bauchspeicheldrüsentumoren verbessert“, fasst Dr. Dafna Bar-Sagi von der New York University fasste die Ergebnisse zusammen.
Was: DOI 10.1016 / j.ccell.2022.05.006