Deutschland – England 1:1: Wütende DFB-Elf wird nicht belohnt

Zweites Spiel, zweites Unentschieden, aber was für ein Leistungsschub! Deutschland hat am zweiten Spieltag der Nations League in München mit 1:1 (0:0) gegen England gespielt und bleibt damit auch im zehnten Spiel mit Bundestrainer Hansi Flick ungeschlagen.

Der Gladbacher Jonas Hofmann erzielte den Treffer für das in der Offensive furios aufspielende deutsche Team (51.). Kurz vor Schluss erzielte Harry Kane per Foulelfmeter das 1:1.

Nach dem 1:1 gegen Italien am vergangenen Samstag und dem 1:1 gegen die Niederlande Ende März war es in diesem Jahr die dritte Punkteteilung der deutschen Mannschaft gegen eine große Fußballnation.

„Wir haben ein tolles Spiel gezeigt, aber wir wurden leider nicht belohnt“, klagte Flick im ZDF. Hofmann ärgerte sich: „Es ist bitter, dieses Unentschieden zu gewähren, sehr dumm. Aber wir haben gute Chancen herausgespielt, wir waren aktiv, es war ein ordentliches Spiel.“

Weitere Stimmen zum Spiel finden Sie hier.

Grad: Der neue Dortmunder liegt deutlich zurück: Englands Profi-Problem ist sehr stark

1/30

Vor dem Spiel Anzeichen von Rassismus, großer Streit während des Spiels: Deutschland und England trennen sich 1:1, viele überzeugende DFB-Stars, aber ein Sturz. In England überzeugt ein streitsüchtiger Mann. Spielnotizen.

2/30

DEUTSCHLAND – MANUEL NEUER: Immer da, wenn man ihn brauchte. Es zeigte keine Unsicherheiten. Starker Stop in der Ferne von Mount. Dann schaltete er dramatisch eine 100-prozentige Chance auf Kane aus. Kane Elfmeter in die falsche Ecke. Note 2.

30.3

LUKAS KLOSTERMANN: Er hat viele Zweikämpfe gewonnen, immer in der Defensive. Auch beißen auf die Presse. Etwas mehr hätte vorrücken können. Notiz 3.

30.4

ANTONIO RÜDIGER: Absoluter Anführer der deutschen Abwehr. Immer zur Stelle, in Gefahrensituationen mehrfach gespült. Stark auch in der Luft. Offensiv gefährlich in der Anfangsphase, als Müller seinen Kopfball verfehlte. Note: 2,5.

30.5

NICO SCHLOTTERBECK: Ein gefährlicher Fehltritt beim Bau, diverse Unsicherheiten und kritische Veränderungen. Auch kein Vorwärtsdrang. Dann kassierte er Kanes Elfmeter. schwach. Klasse: 5

30.6

DAVID RAUM: Einige Duelle wurden defensiv gewonnen. Darüber hinaus mehrere scharfe Fortschritte in der Offensivbewegung. Es sieht so aus, als ob er schon lange auf diesem hohen Niveau spielt. Note 2.

30/7

ILKAY GÜNDOGAN: Solider Look, in der Mitte wenig zu tun, aber nichts dem Zufall überlassen. Wenige Vorstöße. Note: 3,5.

8/30

JOSHUA KIMMICH: Am Anfang gab es fast keine Impulse nach vorne zu gehen. Immer um die Sicherheit besorgt. Oft zu konservativ: Mehrfach unterbrach er die Vorwärtsbewegung und wählte den kurzen Pass zurück. Doch dann die Vorlage zum (sehr freien) Hofmann zum 1:0. Note: 3,5.

30.9

JONAS HOFMANN: Nicht so spritzig wie die anderen Spieler in der deutschen Offensive. Immer noch Torschützenkönig. Allerdings auch sehr einsam für die englische Abwehr. Defensiv schloss Hofmann die Räume immer wieder gut. Notiz 3.

30.10

THOMAS MÜLLER: Ein echter Weltraumkünstler, besonders im ersten Teil. Er war überall auf dem Feld und tauschte oft Positionen mit Musiala und Havertz. Er hätte seine große Chance besser nutzen können, als Pickford hart abräumte. Note: 2,5.

30.11

JAMAL MUSIALA: Sehr agil, viel gedribbelt, viele Szenen gemacht. Er war aber auch mit einigen Ballverlusten dabei. Das war ein herrlicher Anlass für einen Abstoß nach 45 Minuten. Note 2.

30.12

KAI HAVERTZ: Im Wechsel mit Müller vorne, dort immer spielbar. Wenn er zu Boden ging, startete er immer gute Angriffe. Es ist also im Jahr der WM angesiedelt. Note 2.

30/13

TIMO WERNER: Er kam mit 65 für Musiala. In der 79. Minute führte ein langer Pass der Abwehr von Sparta zu einem Konter, der Pickford durch die Mitte befreite, aber der Torhüter machte eine spektakuläre Parade. Note: 3,5.

14/30

SERGE GNABRY: Er hat Hofmann in der 65. ersetzt. Eine gute Flankenkarriere. Sonst fällt es nicht auf. Note: 3,5.

15/30

LEON GORETZKA: Er hat Müller mit 75 ersetzt. Keine nennenswerte Aktion. Keine Bewertung.

16/30

LEROY SANE: In der 83. Minute kam Gündogan von rechts mit der Absicht, Werner in Führung zu bringen, aber sein Schuss prallte an die Latte. Keine Bewertung.

17/30

ENGLAND – JORDAN PICKFORD: Gute Leistung! Es wurde früh versucht, war dann aber jedes Mal da: gegen Müller, Musiala und vor allem wieder Müller (69.). Beim 0:1 ist er mit dem Ball an der Reihe, aber es ist schwer, weil noch etwas zu tun ist. Note 2.

18/30

KYLE WALKER: Der Man-City-Star hätte den Rückstand schon nach drei Minuten vermeiden können, hatte dann aber Probleme mit Raum und Musiala, die mit seinem Team zusammenarbeiteten. Etwas sicherer nach der Pause. Note: 3,5.

19/30

JOHN STONES: Das merkt man an der Pep School, er hat den Ball von den letzten vier im Aufbau immer sauber gespielt. Aber er kam kaum voran. Beim 0:1 steht er zu weit weg, war aber wohl Opfer der fehlenden Zuordnung. Note: 3,5.

20/30

HARRY MAGUIRE: Der berüchtigte Kapitän von Man United scheint sich im Three Lions-Trikot wohler zu fühlen. Stark in der Luft, rigoros im Zweikampf, sehr präsent auf dem Platz. Beim 0:1 fehlte die Ordnung, nicht direkt sein Fehler. Note: 2,5.

21/30

KIERAN TRIPPIER: Er rückte auf die linke Abwehrseite und war dort definitiv bereit für lange Fahrten, wenn Platz war. Eindeutig die aktivere der beiden Seiten Englands. Nach der Pause nicht mehr so ​​oft vorne, aber solide. Note: 3,5.

22/30

DECLAN RICE: West Ham hat ihm einen Achtjahresvertrag im Wert von knapp 100 Millionen Euro angeboten. Er lehnte ab, weil andere ihn wollten. Oft sieht man warum. Beim 0:1 trat er vor und öffnete den Raum. Das machte ein Durcheinander. Klasse 4

23/30

KALVIN PHILLIPS: Nach einer kurzen Rangelei mit dem Verteidiger schlenzte Schlotterbeck den Ball schließlich ins Tor. Keine Bewertung.

24/30

BUYAKO SAKA: Beine schnell wie immer, manchmal schneller als der Gedankengang und dann wirkten die Aktionen gehetzt. Mit einer Riesenchance bei 45, als Neuer rettete. Vor der Pause macht es sich mehr bemerkbar. Er machte Bowen Platz (79.). Klasse 4

25/30

MASON MOUNT: Weil Kane heftig fiel, wich Mount oft nach links aus, aber das war mehr verloren als nützlich. Nach dem 0:1 mit zwei sehr ordentlichen Abschlüssen. Aber das waren die einzigen Highlights des Chelsea-Stars. Klasse 4

26/30

RAHEEM STERLING: Mit einer guten Chance in der ersten Halbzeit, aber weil Hofmann viel mit ihm unterwegs war, musste er umgekehrt arbeiten. Anscheinend ist es nicht sein Lieblingsjob. Dann hängte er Kane vor der Strafe auf. Note: 3,5.

27/30

HARRY KANE: In ruhigen Zeiten sah er sich um und dachte wahrscheinlich: “Sohn, wo bist du?” Er ging wie gewohnt viel zu Boden und verlor dann den Stürmer. Aber erst mit der Riesenchance (76.), dann ein Elfmeter und das 50. Tor Englands. Note: 2,5.

28/30

JUDE BELLINGHAM: Er ersetzte den verletzten Phillips nach nur 14 Minuten und der BVB-Motor arbeitete, was er konnte. Viele Zweikämpfe, viele Ballgewinne. Natürlich verbal wieder in Führung gehen. Notiz 3.

29/30

JACK GREALISH: Er kam in der 73. Minute für Mount und hatte nur eine Minute später eine große Chance, dass Neuer rettete. Überragend war auch Kane (76.). Keine Bewertung.

30/30

JARROD BOWEN: Er erreichte seine zweite internationale Auswahl kurz vor Schluss und mit guten Chancen. Molliges Paar. Keine Bewertung.


Deutschland – England: die Analyse

Ähnlich wie beim 1:1 gegen Italien am Samstag in Bologna startete die Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick stark. Zwei Eckbälle und ein Torschuss von Kai Havertz in den ersten vier Minuten sagten viel aus.

Flick hatte auf sieben Positionen gewechselt: Joshua Kimmich und Thomas Müller fehlten in Bologna im Sechserblock der Bayern ebenso wie der erst in Italien ausgewechselte Jamal Musiala.

Flick setzte auf genau die richtigen Bayern: Kimmich spielte im Mittelfeld solide, wenn auch zu oft hinten, Müller und Musiala drehten im Angriff an der Seite von Kai Havertz auf eine Weise, die es in der deutschen Nationalmannschaft lange nicht gegeben hatte.

Die deutsche Offensive, die aus den ziemlich eng gebauten Müllers, Musiala und Havertz bestand, verschob sich intelligent, löste sich voneinander und beteiligte sich an den meisten deutschen Offensivaktionen. Einmal tanzte Musiala nach vier starken Schlägen in Folge des Trios in Richtung Strafraum, verlor dann aber den Ball.

Hofmann, nach seiner Einwechslung in Italien und rechtsaußen gegen England der beste Deutsche auf der rechten Seite der nächsten Vier, ließ das Offensiv-Trio seltener spielen. Gladbacher sorgten kurz nach der Pause für das 1:0, zuvor war Kimmich nach vorne gekommen.

Doch als England, immerhin auf fünf Positionen gegenüber dem 0:1 gegen Ungarn verändert, die Offensive suchte, entwickelte sich von Beginn an ein sehr lebhaftes Match mit deutlich mehr Höhepunkten als am Samstag des ersten Spieltages der Nations League.

Bei der Gesamtverbesserung der deutschen Mannschaft blieb nur der spätere Dortmunder Nico Schlotterbeck zurück, der mehrfach in gefährlichen Situationen in der Innenverteidigung den Ball verlor. Nach 76 Minuten machte Harry Kane einen schnellen Vorstoß und ließ den Ball zu dem fallen, der ihn am Torhüter vorbeischlurfte. Zum Glück für das deutsche Team ist Manuel Neuer blitzschnell gestürzt und hat die bisher beste Chance des Engländers eiskalt abgewehrt.

Gerade als sich beide Mannschaften mit dem 1:0 zufrieden zu geben schienen, fand die erste Aktion von Leroy Sane nach seiner Auswechslung kein vielversprechendes Zentrum …

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