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Appenzell springt bei den Bislett Games in der norwegischen Hauptstadt bei nasskaltem Wetter auf den 3. Platz. Jason Joseph befindet sich im Aufwärtstrend.
Die Schweizer Missionen
- Simon Ehammer, Benjamin Gföhler
Auch beim Diamond League Meeting in Oslo zeigte Simon Ehammer seine volle Form im Weitsprung. Appenzeller bewies beim 5. Versuch Nervenstärke und sprang auf 7,95 m. Der Zehnkämpfer hat sich damit die Teilnahme an der 6. Runde der Top 3 gesichert. Ehammer riskierte erneut alles und flog weit in den Sand, überholte ihn aber. 5cm Versuch. Am Ende musste er sich den Olympiasiegern Miltiadis Tentoglou (GRE, 8,10 m) und Thobias Montler (SWE, 8,05 m) geschlagen geben und ärgerte sich über die verpasste Siegchance. Weniger gut lief es für den zweiten Schweizer im Wettbewerb, Benjamin Gföhler. Der 28-Jährige musste sich mit 7,43 m begnügen, nach dem Wettkampf klagte er über eine zu steile Flugbahn und klagte über Schmerzen im Oberschenkel.
Es ist noch nicht die Saison von Jason Joseph. Also blieb er in Oslo. Der Basler Anwärter steigerte seine beste Saison auf 13,55 Sekunden über 110 m Hürden. Mehr als Platz 5 war aufgrund von 3 Hindernisparcours nicht möglich. Nach dem Rennen war der 23-Jährige verloren, aber zu Scherzen bereit: „Es wäre nicht gut, wenn er schon 13,10 Sekunden läuft.“ Den Sieg sicherte sich Devon Allen, auf den vor dem Start alle Augen gerichtet waren. Immerhin hat der US-Amerikaner vor wenigen Tagen in New York den Weltrekord gerochen. Aber die Bedingungen in Oslo ließen kein schnelles Wetter zu. Die berufliche Zukunft der NFL musste sich mit seinem Sieg mit einer Zeit von 13,22 Sekunden begnügen.
Auf der Strecke
In Abwesenheit der Jamaikaner und Amerikaner holte sich André de Grasse den Sieg in der Königsdisziplin um Haaresbreite. Der Kanadier, der diese Distanz zu Bronze bei den Olympischen Spielen in Tokio lief, überholte Reece Prescod (GBR) in 10,05 Sekunden um eine Hundertstelsekunde. Platz drei ging an Akani Simbine (RSA) in 10,09 Sekunden.
Europarekord Femke Bol setzte in Oslo ein klares Statement. In 52,61 Sekunden stellte die Niederländerin nicht nur einen neuen Matchrekord auf, sondern senkte auch die Konkurrenz auf Statisten. Anna Ryzhkova (UKR), die ihr am nächsten war, verlor 2,2 Sekunden auf die 22-Jährige.
Mit Lokalmatador Karsten Warholm wäre die Stimmung im Bislett Stadium explodiert. Doch der Norweger fehlte seiner Heimat wegen einer Oberschenkelverletzung. Das war der Name der großen Figur Alison dos Santos. Der Brasilianer setzte die Konkurrenz in 47,26 Sekunden ab. Rasmus Mägi (EST) verlor als Zweiter 1,25 Sekunden.
Jakob Ingebrigtsen flog unter dem Applaus des heimischen Publikums über die „Traummeile“ zum Sieg. Das 21-jährige Supertalent verbesserte über die inoffizielle Distanz den Diamond-League-Rekord auf 3:46,46 Minuten und sorgte damit für einen stimmungsvollen Abschluss des Matches. Allerdings unterbot er in mehr als 3 Sekunden den Weltrekord von Hicham El Guerrouj aus dem Jahr 1999, den der Norweger eines Tages aufstellen will.
Ich bin Oval
Sandra Perkovic verlängerte in Oslo ihren Diamond-League-Rekord. Der Kroate warf den Diskus im zweiten Anlauf auf 66,82 m und erzielte damit seinen 45. Sieg auf diesem Niveau. Perkovic musste erneut zittern, als Valarie Allman (USA) den letzten Schuss abgab. Doch der 27,91-Meter-Versuch des jungen Mannes war nur knapp einen Meter entfernt.
Die Aufregung des Nachmittags
Wieder einmal sprang Armand Duplantis in eine eigene Liga. Der Weltrekord im Stabhochsprung siegte bei schwierigen Bedingungen mit 6,02 m und holte sich den Sieg mit einem Vorsprung von 22 Zentimetern. Allerdings musste der Schwede eine Schrecksekunde überstehen. Bei seinem ersten Versuch auf 5,92 m hat er einen Regenschutz im Pannenkasten vergessen. Duplantis musste seinen Versuch in der Luft abbrechen, blieb aber unverletzt. Der Abend endete mit einer glücklichen Note mit dem Sieg.