In den ersten beiden Jahren der CoV-Pandemie 2020 und 2021 gab es nicht nur hohe Erfolgsquoten für das Zentralabitur, sondern es durften auch deutlich mehr Schüler antreten als zuvor. Das zeigt die Antwort auf eine parlamentarische Anfrage von NEOS von ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek. Das liegt vor allem an der AHS, wo die Zahl der Immatrikulationen zwischen 2019 (letztes Jahr vor Corona) und 2021 (ohne externe Studierende) um rund 1.500 gewachsen ist.
Insgesamt gab es im Abiturjahrgang 2018/19 17.680 Versuche an der AHS. Im Folgejahr waren es 18.150, 2020/21 bereits 19.148. Die Zahl der Studierenden in den höheren Stufen der AHS nimmt ebenfalls zu, jedoch in deutlich geringerem Umfang.
Im Zweifel zugelassen
Diese Entwicklung kann mehrere Gründe haben: Einerseits dürften viele Lehrkräfte aufgrund des Fernunterrichts in beiden Schuljahren Schülerinnen und Schüler zur Matura zugelassen haben. Zudem hätten lockerere Abrechnungsregeln für das Schuljahr 2019/20 mehr Schülern den Wechsel in die achte Klasse und dann das Abitur im Mai/Juni 2021 ermöglichen können.
Unter diesen Umständen wären für die Matura eigentlich geringere Erfolgsquoten zu erwarten gewesen. Allerdings ist das Gegenteil eingetreten: In beiden Jahren hat die Matura deutlich mehr Kandidaten zugelassen.
Kaum Anstieg bei BHS-Abiturienten
Anders sieht es bei den Höheren Berufsbildenden Schulen (BHS) aus: Dort war der Zuwachs bei den Maturaabsolventinnen und -absolventen deutlich geringer: Zwischen 2018/19 (20.714) und 2019/20 (20.286) ging die Zahl sogar zurück, und dann 2020/21 auf 21.124 zu erhöhen
NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Saarland freute sich über den Zuwachs an Abiturienten, stellte aber in Frage, ob sich der Aufwand für die Erlangung der zentralen Hochschulreife lohne. “51 unterschiedliche Varianten, also 51 unterschiedliche Prüfungsbücher pro Zitat, sind nicht nur teuer in der Herstellung, sondern wirken auch dem Punkt einer zentralen Abschlussprüfung, also der Vergleichbarkeit, entgegen.”