Warum dem FC Schalke 04 mit Frank Kramer ein BVB-Dilemma droht

Frank Kramer übernimmt die Rolle des FC Schalke 04. Der neue Trainer hat einen zweifelhaften Ruf. Zudem stehen die Königsblauen vor einem BVB-Dilemma.

Es ist Dienstag 14 Uhr. Anschließend stellt der FC Schalke 04 seinen neuen Cheftrainer vor. Wie der Revierklub kurz zuvor bestätigte, handelt es sich dabei um Frank Kramer.

Dieser Name löst im traditionell schwierigen Umfeld der Schalker keine Euphorie aus, im Gegenteil. Während sich in den sozialen Medien die Würfel aus Verachtung und Spott über die Führung von S04 und den von ihr gewählten Kandidaten ergossen, schrieb „Bild“ von einer „Lösung B“.

Nachdem prominente Trainer wie Ex-Bundesliga-Profi Vincent Kompany (zuletzt RSC Anderlecht) und Sandro Schwarz (jetzt Hertha BSC) zu Schalke wechselten und Fans sogar von Raúl oder Xabi Alonso träumten, ist Kramers Verpflichtung ein ziemlicher Bauer.

Deshalb hat sich der FC Schalke 04 für Frank Kramer entschieden

Die gemeinsame Zeit von Schalke-Sportdirektor Rouven Schröder und Kramer bei Greuther Fürth von 2013 bis 2014 dürfte für den 50-Jährigen ausschlaggebend gewesen sein.

Ein weiterer Vorteil für den ehemaligen Trainer mehrerer deutscher Nationalmannschaften und Vereine wie Greuther Fürth, 1899 Hoffenheim oder Fortuna Düsseldorf könnte seine Vorliebe für intensive Laufspiele gewesen sein, die gut zum Image von Schalke als Arbeitsverein passen.

Außerdem hat Kramer ein gutes Talent für junge Spieler und nicht zuletzt seine scheinbar moderaten Gehaltsvorstellungen, die auch klebrigen Bergleuten in die Hände spielen.

FC Schalke 04: Frank Kramers zweifelhafter Ruf als „Oberlehrer“

Für die königsblauen Ansprüche klingt das alles nachvollziehbar und für den Zweck des Wachbleibens ist es sicherlich nicht schlecht.

Seit seiner Zeit bei Arminia Bielefeld, die mit seiner Entlassung im April mitten in der letzten Saison endete, hat Kramer auch weniger positive Eindrücke gesammelt.

Er soll sich mit den Topspielern des Ostwestfalen-Kaders gekreuzt haben. Sogar so extrem, dass ein Wechsel vom ehemaligen Arminia-Torhüter Stefan Ortega zu Schalke spätestens durch Kramers Verpflichtung vom Tisch sein dürfte.

Der ehemalige Gymnasiallehrer und Hochschulprofessor wirke manchmal wie ein “Oberlehrer”, schrieb die WAZ und berief sich dabei auf anonyme Experten, die Kramers Weg seit langem verfolgen.

Dilemma des BVB beim FC Schalke 04?

Was Kramer auch noch auf die Füße fallen könnte, ist die brisante Konstellation im Schalker Trainerstab.

Promotion-Coach Mike Büskens ist weiterhin als Assistent dabei. Mit Gerald Asamoah steht dem Team eine weitere Ikone des Vereins als Leiter der Lizenzspielerabteilung nahe. Hinzu kommen Matthias Kreutzer als Co-Trainer und Simon Henzler, der weiterhin die Torhüter betreuen wird. Kramer trägt Berichten zufolge seine eigenen Vertrauten nicht bei sich.

Vor allem Büskens könne man als „Schattentrainer“ sehen, der bei einem Ausfall schnell als Alternative zur Verfügung stünde.

Auch Edin Terzic spielte in der vergangenen Saison eine ähnliche Rolle wie der Revierrivale Borussia Dortmund. Das dürfte die Trennung des BVB von Marco Rose beschleunigt haben.

Tobias Knoop (mit dpa-Material)

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